Dienstag, 8. März 2016

Armes Deutschland.... ich bin zutiefst enttäuscht und frustriert

Komischer Titel für einen Post der eigentlich auf einem Blog rund ums Basteln ist.

Aber ja, ja, jetzt muss ich mal meinen Frust hier "raus-bloggen". Das ist auch der Grund meiner nicht vorhandenen Kreativität derzeit. Mein Kopf schwirrt, ich bin wütend, frustriert und angefressen.

Worum es geht? Ok, kurze Familiensituation: Frau, Diplom Informatikerin (FH) seit 2005, mit gutem Job als SAP Berater in einem Münchner Unternehmen, unter-der-Woche-Alleinerziehend mit zwei Kindern im Alter von bald-Schulkind und noch-Krippen-Kind. Ehemann ist unter der Woche beim Kunden (zwischen 200 und 600km von zu Hause entfernt) und hat auch eine harte Zeit da er ja schließlich Vater ist und gerne seine Familie öfter sehen würde.

Thema 1: Ich möchte gerne meinen Job weiterhin machen, zwar nicht 40 Stunden (sonst bräuchte ich ja keine Kinder) aber zumindest auf 20 Stunden Basis. Arbeitgeber ist einverstanden. Fein, dann mal los.... äh... wann hat Kind Groß die Schule aus? 11:15? Äh.... wie soll ich denn da bitte von Moosburg nach München fahren, 4 Stunden arbeiten und dann wieder zurück fahren?

Ok, Hort im derzeitigen Kindergarten. 10 Plätze, 22 Anmeldungen. Äh, was? Wir gehören nicht zur Gemeinde, daher kein Platz. Ok, einen beißen nun mal die Hunde.

Ok, ok, Schulbetreuung nach dem Unterricht. 13:30 oder 16:30 wird angeboten. Na, 13:30 wäre doch immerhin schon mal was. Wie? 70 Kinder auf der Warteliste? Die i-Dötzchen-to-be sind da noch nicht mit eingerechnet?
Wie sieht es mit 16:30 aus (dafür halt dann nur 2-3 Tage)? Was, genau gleich? Keine Chancen?

Sprachlos - Gedanken im Kopf. Hatte die Stadt nicht mal in der Zeitung geschrieben sie täte so viel für die Kinder im Erziehungs-Bereich, Krippe, Kindergarten, Schulbetreuung, alle benötigten Plätze wären abgedeckt? Na, war wohl schon länger her....

Ok, dann Hort. 20 Stunden Mindestbuchungszeit. Holla, das ist viel. Ich brauche ja eigentlich nur 2-3 Tage um auf meine 20 Stunden Arbeitszeit zu kommen. Hm... schwierig, idealerweise sollte das Kind 5 Tage gehen. Und vor 17 Uhr abholen geht nur ungern, also eigentlich nur im Notfall, da ja bis 16 Uhr Hausaufgaben gemacht werden und danach erst die Zeit ist, in welcher die Kinder sich frei in Projekten entfalten können. Aha.

Sprachlos. Na, eigentlich heißt es immer Zeit mit der Familie wäre wichtig, aber eigentlich wird einem da doch der Riegel vorgeschoben wenn man es trotz Job versucht.

Gut, was haben wir dann noch für Möglichkeiten? Oh, das wars schon?

Lieber Arbeitgeber, ich mache gerne meine Job, aber ich muss - obwohl ich eigentlich nur 50 km von Dir entfernt bin - leider ganz viel zu Hause arbeiten, da mein Kind sonst alleine zu Hause ist und ich nicht gewährleisten kann, dass es gut versorgt ist. Freitags kümmert sich mein Mann um das Kind wenn er von zu Hause arbeitet, da kann ich dann nach München ins Büro kommen.
Der liebe Arbeitgeber ist wirklich ein ganz ein Lieber und genehmigt dies.


Thema 2: Nun zu Kind Klein, Kind Groß ist ja nun geregelt, wenn auch nicht so wie man es sich gewünscht hätte und auch etwas stressig.

Kind Klein hat einen Platz in einer Kinderkrippe welche an einen Kindergarten (und auch Hort in dem Kind Groß von Anfang an ja keinen Platz erhalten hat) angeschlossen ist.
Kind Klein ist in der Krippe aufgenommen worden als eine Satzung galt welche besagt "bist Du einmal hier im Haus, ist der der Platz im nächsten Level garantiert". Also Krippe, Kindergarten und theoretisch Hort (wie man sieht....). Jetzt steht der Übertritt zum nächsten Level an. Kind Klein ist schon gaaanz heiß drauf. Wir freuen uns auch, da es ein echt toller Kindergarten ist den wir auch immer gerne zuverlässig und aktiv unterstützen. Äh... wie? Nicht Gemeinde. Aha. Aber Satzung? Tja, Pech. Hier, neue Satzung!

Olé! Ich seh schon. Es läuft.... aber sowas von.... sch... sorry.... schlecht.

Gut, was haben wir denn dann für Kindergärten zu denen wir offiziell gehören. Hm.... ok, Kindergarten 1 angeschaut. Puh... da fühl ich mich ja nullinger wohl. Kind Klein wollte auch in keinem der Räume bleiben, ließ sich von nur genau einer Erzieherin anreden. Wow. Der Funke hüpft aber sowas von nicht. Kind Klein ist eigentlich nicht schüchtern.

Gut, es solle ja Kindergarten II gebaut werden. Wohlgemerkt in einem Neubaugebiet in dem seit 2 Jahren die Häuser so gut wie alle fertig sind. Nur von dem Kindergarten, der von Anfang an in diesem Neubaugebiet vorgesehen war, von dem sieht man .... Nichts. Aber halt. War da nicht gestern der Spatenstich?? Ok, dann da zur Anmeldung. Kindergarten I als zweite Wahl mit der Gruppe dieser einen lieben Erzieherin. Kindergarten II ist somit Prio 1. Hervorragend. Anmeldung sehr angenehm, interessante Fragen ob man sich vorstellen könnte aktiv im Kindergarten mitzuwirken, auf was man beim Mittagessen Wert legen würde. Finde ich toll! Ja, ich bin dabei.
Äh, wann wird der Kindergarten eröffnet? Mitte November? Nachtrag: Dezember geht es erst los.

Plumps. Fast hätte ich mich auf meinen Hintern gesetzt. Wow. Was mach ich denn da mit Kind Klein von Ende Sommerferien bis Mitte November Dezember? Na, musst wohl eine Lösung finden. Nur welche????

Lieber Arbeitgeber.... wie sage ich Dir das nur???


Abends sitze ich vor der Tagesschau. Nachrichten im Fernsehen: Die Industrie stärkt der lieben Frau Merkel den Rücken. Die Flüchtlinge sind genau die Fachkräfte die in Deutschland händeringend gesucht werden.
Hm. Und ich? Stimmt. Ich bin nur Mutter mit Hochschul-Diplom und für die Regierenden in Deutschland scheinbar keine Fachkraft die man unterstützen muss. Mit meinen gezahlten Steuergeldern werden Eurostaaten gerettet (retten wir die wirklich oder verschieben wir nur das Problem auf später??) und neue "Fachkräfte" integriert. Für mich bleibt da scheinbar kein Geld über um Kinder und Beruf miteinander vereinbaren zu können indem anständige Betreuungs-Möglichkeiten geschaffen werden.


Und noch ein "Ach ja". Ich bin nicht alleine, ich hätte da ein paar Bekannte mit sehr ähnlichen Erfahrungen....

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